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Gutachten der Konservatorin Saša Roškar zur Renovierung des Gehöfts Šenkova domačija in Jezersko

27. März 2020

Text: Saša Roškar, Univ. Dipl. Ethnol. und Kultantroph., Konservator-Beraterin in der Anstalt zum schutz des kulturellen Erbes, Bereichseinheit Kranj, sasa.roskar@zvkds.si



Das Gehöft Šenkova domačija ist ein Haufenhof in Zgornje Jezersko, das heute drei Wohngebäuden und eine Reihe von Wirtschaftsgebäuden umfasst - zwei funktionierende Stähle, einen umgebauten Stall und andere kleinere Objekte.
Das Gehöft befindet sich in Ravne in der unmittelbaren Nähe der Kirche des Hl. Andreas, unter der Straße in Richtung Seeländer Sattel. Das wichtigste Gebäude auf dem Gehöft ist das alte Haus - ein dominantes und baulich ehrgeiziges Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das seinen Grundriss und viele kunstvolle Details beibehalten hat - spätgotische halbkreisförmige Steinportale und Fensterrahmen, Steinportal in die schwarze Küche, Wannengewölbe im Flur und Holzdecke aus Renaissance und Barock, ein Gewölbe im Keller, das von einer Steinsäule getragen wird.

Das Haus Šenkova hiša ist seit 1949 als Kulturdenkmal geschützt, darüber schrieben angesehene Männer im Bereich Architektur und Konservierung:


- Mušič, Marjan (1952): Vplivna področja med stilno arhitekturo in slovenskim ljudskim stavbarstvom v srednjem veku; Slovenski etnograf, 1952, str. 54-69 (Einflussreiche Bereiche zwischen Stilarchitektur und slowenischer Volksarchitektur im Mittelalter; Slovenski etnograf, 1952, Seite 54-69)

- Sedej, Ivan (1975): Problemi poznogotskih form v kmečki arhitekturi na Jezerskem, Kranjski zbornik 1975, str. 212-216 (Probleme spätgotischer Formen in der Bauernarchitektur in Jezersko, Kranjski zbornik 1975, Seite 212-216)

- Sedej, Ivan (1989): Sto najlepših kmečkih hiš na Slovenskem, Prešernova družba v Ljubljani, str. 54-55 (Hundert schönste Bauernhäuser in Slowenien, Prešernova družba v Ljubljani, Seite 54-55.

- Fister, Peter – auf mehreren Stellen

Cevc, Tone (1988): Kmečke hiše v Karavankah : stavbna dediščina hribovskih kmetij pod Kepo, Stolom, Košuto, Obirjem, Pristovškim Storžičem in Peco, str. 196-201 (Bauernhäuser in Karawanken: Das Bauerbe der Bergbauernhöfe unterhalb von Kepa, Stol, Košuta, Obir, Pristovški Storžič und Peca, Seite 196-201)

Im Jahr 1958 fertigte das Slowenische ethnografische Museum innerhalb der Adlerteams das erste Architekturfoto von Šenkova hiša. Šenkova hiša ist eines der am meisten beschriebenen und dokumentierten Bauernhäuser in unserem Land.

ZVKDS OE Kranj, zu dieser Zeit das Institut für Denkmalschutz Kranj, arbeitete in den 1960er Jahren erstmals mit den Eigentümern bei der Erforschung (Sondierung) und Fassadenrestaurierung zusammen. Im Jahr 2000 bereitete der Konservator Vladimir Knific die Studie Zgornje Jezersko – Virnikova domačija; Preliminarni konservatorsko-restavratorski program (Zgornje Jezersko – Virnikova domačija; Vorläufiges Konservierungs- und Restaurierungsprogramm) vor - eine der Optionen bestand darin, das Gehöft auf den Tourismus auszurichten.

Den Mitarbeitern ZVKDS OE Kranj mit externen Mitarbeitern wurde Zusammenarbeit und Forschungen ermöglicht - in den letzten Jahren wurde Folgendes durchgeführt:

Sondierung von Innen- und Außenputz und Gemälden, Inventaraufnahme von Objekten (596 Gegenstände wurden inventarisiert und fotografiert), dendrochronologische Untersuchungen (in Zusammenarbeit mit der Biotechnischen Fakultät), die zeigten, dass das alte Dach Holzteile hatte, die 1624 abgeholzt wurden, Untersuchungen von Statik und Baumaterialien (Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bauingenieurwesen). Mit der Verfolgung einiger Umbauten des Wohnhauses, die sich bei der Renovierung zeigten, können wir die bekommene Datierung auf mindestens 100 oder mehr Jahre zurückversetzen. Polona Zalokar hat auch hervorragende Arbeit bei der Recherche von Archivmaterial aus dem 16. Jahrhundert geleistet.

Als Architekt arbeitet Marko Šenk seit Jahrzehnten mit der Familie zusammen - 1981 entwarf er ein neues Wohnhaus und 2012 - 2019 mitwirkte er bei:

- Renovierung des Ochsenstalls, dass sein Aussehen bewahrt hat und heute über eine gut durchdachte Heizstation verfügt, die das gesamte Gehöft und die sanitären Einrichtungen für Campingzwecke versorgt;

- Neubau des »Altenteilerhauses« - Unterkunftsgebäude an der Stelle des abgerissenen Hauses aus dem 17. Jahrhundert, das nach seinem Aussehen dem Volumen und  Gestaltung dem ersetzten Gebäude folgt;

- Renovierung eines Kulturdenkmals - ein altes Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, das nach der Renovierung neue Bestimmung bekam - ist heute als Unterkunftsgebäude für die Bedürfnisse der Gäste auf dem Gehöft bestimmt.
 
Als Konservatorin hatte ich einerseits großen Respekt vor dem Gehöft und seinen Besitzern und andererseits vor der Arbeit meiner Vorgänger. Auch zu ihren Hypothesen über die Gebäudeentwicklung des Hauses. Weil uns wegen der grundlegender Sanierung auch destruktive Forschungen ermöglicht wurden,  konnten wir ihre Hypothesen testen und widerlegen. Eine der interessantesten Entdeckungen war die Erkennung des ursprünglichen Grundrisses und des Gebäudeumfangs, das aus zwei Zellen im heutigen SV-Teil des Hauses bestand. Ein weiterer auffälliger Fund waren die barocken Wand- und Deckengemälde in der heutigen Speisekammer. Bisher haben wir solche Ausmalungen nirgendwo anders gesehen. Da sie stark beschädigt waren, wurden sie nur in Fragmenten erhalten, sie sind jedoch eine wichtige Dokumentation über die Dekoration ländlicher Wohnräume im 19. Jahrhundert. Die Forschungen ermöglichten es uns, die Schichten des früheren Lebens über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten zu öffnen.

Ich bin der Meinung, dass mehrjährige Arbeit deshalb erfolgreich war, weil alle einbezogene einen tiefen Respekt vor Gehöft haben. Weil wir viel sprachen und füreinander wussten, was wir als die außergewöhnlichen Werte sowohl des alten Hauses als auch des gesamten Gehöfts verstehen und was die Wünsche und Bedürfnisse sind – zuerst der Eigentümer, um ihren Lebensunterhalt durch die Aktivitäten auf dem Gehöft zu erhalten und zu gestalten. Weil wir alle bereit waren, aus unserer eigenen Perspektive Kompromisse einzugehen. Das gesamte Gehöft und insbesondere das alte Haus haben heute ein anderes Image und ein neues Leben. Nach all den Jahren wissen wir viel mehr über das Haus als vor den Eingriffen. Die Forschungen lehrten uns auch, dass jedesmalige Benutzer das alte Haus an ihre individuellen Bedürfnisse anpassten- das Nützliche behielten und das hinzufügten, was sie brauchten.
Deshalb konnte ich als Konservatorin (zwar mit einem großen Kloß im Hals) die Entscheidung treffen, dass das alte Dach (das wirklich in einem sehr schlechten Zustand war) durch ein neues ersetzt werden könnte. Es war ebenso schwierig, die Entscheidung zu treffen, das alte Altenteilerhaus durch ein neues zu ersetzen. Und mit der Bewunderung akzeptiere ich, wie Teile des alten »Altenteilerhauses« und der alten Dachkonstruktion und Daches einen neuen Platz in den renovierten Räumlichkeiten fanden.

Alte Decke und die Tür mit Türrahmen aus dem alten »Altenteilerhaus« wurden in das neue »Altenteilerhaus« eingebaut, und altes Holz wurde für die Schalung verwendet. Die Schalung in den neuen Wohneinheiten bestand aus dem Holzdach des alten Hauses, und aus ehrwürdigem Dach wurden Möbel und Ausstattung hergestellt.

Es sollte betont werden, dass in diesem Fall die Erhaltung und Restaurierung eines außergewöhnlichen und wertvollen Denkmals erhalten blieb, das jetzt das Potenzial für ein neues Leben hat. Genauso wichtig ist jedoch die Tatsache, dass die Familie Virnik Karničar ihren Lebensunterhalt mit der Erhaltung und Errichtung des Gehöfts (Bauernhofes) als solches verbunden hat. Sie füllten die Ställe mit Vieh (sie züchten einheimische slowenische Rassen von Rinder, Schafen, Schweinen und Geflügel), kultivierten das Land, pflegen 2 Almen, bewahren außergewöhnliche Kulturlandschaften, kulinarisches Erbe und lokale Fähigkeiten (z. B. Wollverarbeitung ...). 3 Generationen sind an der Arbeit auf dem Bauernhof beteiligt. In der Tat geht es um die gänzliche und komplette Erhaltung des Erbes aller Genres und Bezeichnungen.



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